Akupunktur - Biorhythmus - Organuhr

Biorhythmus - Tageszeiten

Edouard Manet 66In der TCM wird Tag und Nacht (wie bei den alten Römern und im vorderen Orient) in jeweils 6 Doppelstunden eingeteilt. Jedes der inneren Organe (im chinesischen Sinn) hat während einer gewissen Doppelstunde seine maximale Energieversorgung und Aktivität, 12 Stunden später seine minimale Energieversorgung und Aktivität. Bei diesen Zeitangaben handelt es sich um die Sonnenzeit. Dieser Biorhythmus spielt z.B. eine Rolle bei periodisch zu einer gewissen Tageszeit auftretenden Symptomen. Bei gehäuft oder sogar regelmäßig zu einer gewissen Uhrzeit auftretenden Symptomen kann auf eine Energiestörung in dem zugeordneten Organ geschlossen werden (Fülle-Syndrome verschlechtern sich zur Maximalzeit des Organs, Leere-Syndrome zur Minimalzeit des zugeordneten Organs). Vermutlich ist der sog. "Jetlag" auch Ausdruck dafür, dass sich der Organismus erst auf die jeweilige Sonnenzeit einstellen muss. So wird ein kurzes Verweilen am Flugziel bei Fernreisen (1-3 Tage) mit anschließendem Rückflug weniger belastend empfunden, als ein z.B. einwöchiger Aufenthalt, wo sich der Organismus gerade umgestellt hat und dann der Rückflug (mit erneuter Umstellung) angetreten wird. Zur Maximalzeit sind die zugeordneten Meridiane, und deren Punkte "offen", d.h. (etwas) reaktiver.

Die Maximalzeiten der Organenergien sind: Lunge 3-5 Uhr, Dickdarm 5-7 Uhr, Magen 7-9 Uhr, Milz 9-11 Uhr, Herz 11-13 Uhr, Dünndarm 13-15 Uhr, Blase 15-17 Uhr, Niere 17-19 Uhr, Herzbeutel 19-21 Uhr, Dreifacher Erwärmer 21-23 Uhr, Gallenblase 23-1 Uhr, Leber 1-3 Uhr.

Die Minimalzeiten sind - wie schon erwähnt - 12 Stunden später.

Biorhythmus - Jahreszeiten

Während seiner zugeordneten Jahreszeit ist das entsprechende Organ bzw. der Funktionskreis am aktivsten und besonders empfindlich und empfänglich für schädigende Einflüsse aber auch für Erholung und therapeutische Maßnahmen. Energiestörungen und Krankheiten der jeweiligen Funktionskreise zeigen oder verschlimmern sich gerne in der zugeordneten Jahreszeit.

Nach König-Wancura (und dort zitiert nach Litschauer) werden auch im chinesischen Kalender vier Jahreszeiten unterschieden. In der TCM ist das Jahr jedoch in fünf gleich lange Jahreszeiten (Frühjahr, Sommer, Spätsommer, Herbst, Winter) unterteilt. Hierbei fällt der Frühlingsanfang mit dem chinesischen Neujahr zusammen, ein nach unserem Kalender schwankendes Datum, dass aber immer in der ersten Februarhälfte liegt. Der Frühling ist also der Zeitraum von der ersten Februarhälfte bis zur ersten Maihälfte, der Sommer von der ersten Maihälfte bis zur ersten Augusthälfte usw.

Die zu den Funktionskreisen zugeordneten Jahreszeiten sind für Niere-Blase der Winter, für Leber-Gallenblase das Frühjahr, für Herz-Dünndarm (und Perikard-Dreifacher Erwärmer) der Sommer, für Milz-Magen der Spätsommer (nach Maciocia und Focks entspricht Milz-Magen allen Übergangszeiten d.h. auch Spätfrühling, Spätherbst und Spätwinter) und für Lunge-Dickdarm der Herbst.