Lebenskraft in der Homöopathie Anton von Werner: Knorrige Eiche bei Namur

In der Homöopathie wird die Lebenskraft als eine Einheit betrachtet und behandelt, und nicht - wie z. B. in der chinesischen Medizin - in verschiedene Anteile, je nach Herkunft und Funktion unterteilt.

Das, was die Homöopathie mit Lebenskraft bezeichnet, ist ein - nicht materielles - "Programm", das im Falle der Gesundheit immer wieder dafür sorgt, dass das Leben (bei Menschen, Tieren und Pflanzen) seinen geordneten Gang geht. Die lebende Zelle z. B. muss ständig in einem Fließgleichgewicht einen hoch geordneten Zustand aufrechterhalten - entgegen den Kräften der materiellen Physik, wo der ungeordnetste Zustand der stabilste, weil energieärmste wäre (Thermodynamik).

Im Falle einer natürlichen Krankheit ist die (nicht materielle) Lebenskraft mit einem (oder mehreren) "Programmfehler" behaftet, der dafür verantwortlich ist, dass der Stoffwechsel ständig versucht krankhafte Reaktionen ablaufen zu lassen, bzw. auf der materiellen Ebene mit gewissen Stoffwechselbestandteilen "nicht richtig umgehen kann", z. B. mit Natrium oder Kalium oder Schwefel oder Calcium oder Zentralatomen in Enzymen usw.

Dieses "nicht richtig damit umgehen können" kann nicht geändert werden, indem man dem Organismus das entsprechende Element stofflich im Übermaß vorsetzt, sondern nur durch Veränderung der Steuerungsebene, d. h. durch Löschung eines oder mehrerer Fehler in der Lebenskraft, ähnlich einem mit Programmfehlern behaftetem Computerprogramm, das immer wieder zu fehlerhaften Aktionen des Druckers die Anweisungen gibt.

Gelingt es, den oder die Fehler in der Lebenskraft zu löschen, d.h. die Lebenskraft wieder in einen fehlerfrei(er)en Zustand zu versetzen, dann bekommt der Stoffwechsel wieder die richtig(er)en Anweisungen, und führt von nun an wieder gesunde, sinnvolle Reaktionen aus.

Die Beschaffenheit der Lebenskraft, ob harmonisch oder unharmonisch und verstimmt, kann nur durch genaue Beobachtung und Aufnahme der Krankengeschichte, d.h. über die Anwesenheit oder Abwesenheit von Symptomen, d.h. Abweichungen vom ideal gesunden Zustand (auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene) erkannt werden. Siehe unter "Homöopathie" und dort unter "Krankheitsbegriff" und "Diagnosestellung".

Sobald nach dem Tod des Lebewesens alle Lebenkraft den Organismus verlassen hat, tritt Verfall und Verwesung entsprechend der Physik ein.